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Die Sammlung Hubert Looser - My Private Passion

17. April 2012

„Jede Leidenschaft grenzt ja ans Chaos, die sammlerische aber an das der Erinnerung.“ (Walter Benjamin). Diese Leidenschaft macht träumen, mehr noch, sie macht träumen, vorstellen und denken; die Erinnerung funktioniert in Bildern, daher der Entschluss sie zu sammeln.

Die Fondation Hubert Looser ist eine der herausragendsten Privatsammlungen moderner und zeitgenössischer Kunst im Schweizer Raum. Ihre Schwerpunkte liegen auf dem Abstrakten Expressionismus, der Minimal Art sowie der Arte Povera. Wenn vom 26.4.-15.7.2012 ein Großteil der Sammlung im Bank Austria Kunstforum in Wien gezeigt wird, sind dort Arbeiten von de Kooning, Twombly, Penone, Chamberlain und anderen Größen der Kunstwelt zu sehen. Anlässlich der Ausstellung "My Private Passion" im Bank Austria Kunstforum hat CastYourArt den Sammler Huber Looser in Zürich besucht und ein Sammlerportrait produziert.

Der Sammler sucht: Langsam setzt er seinen Mikrokosmos zusammen und erschafft seine eigene Theorie und Empfindsamkeit, die Welt in seinem Sinne.
Sich durch die Ausstellung bewegen, bedeutet die semantische Lektüre von mehreren Autorschaften und letztlich die Entscheidung, wo die Betonung des Blicks liegt - ob in den Geschichten, die die Werke erzählen oder der Summe der Werke im intertextuellen Dialog und der Lektüre, die Looser mit seinen Gegenüberstellungen und Platzierungen generiert, und durch die er jenseits der künstlerischen Idiosynkrasien den Artefakten seinen unabhängigen Blickwinkel auferlegt - oder vielmehr vorschlägt



Hubert Looser interessierte sich bereits als junger Mann für die Kunst und hat während der letzten 50 Jahre eine Sammlung mit internationalem Profil angelegt. In den 1970er-Jahren begann Looser, Werke von Schweizer Künstlern wie Serge Brignoni, Kurt Seligmann, André Thomkins zu sammeln.

Bezüge zwischen abstrakter und figurativer, zwischen surrealistischer und konkreter Kunst, das Verhältnis zwischen Strömungen europäischer, asiatischer und amerikanischer Kunst faszinierten ihn, ab den 1980er Jahren kamen auch Werke international anerkannter Künstler dazu: de Kooning, Cy Twombly, Giacometti, Richard Serra, Brice Marden, David Smith, Picasso u.a.

Er wandte sich Kunstrichtungen zu, die in Sammlungen weniger oft vertreten sind: Minimal Art, Abstrakter Expressionismus und Informel, Arte povera (Giuseppe Penone, Mario Merz) oder Land-Art.

Lernen, gegenüberstellen, zweifeln, so sammelte Hubert Looser. Sammeln bedeutet die Kunst der Unterscheidung zwischen dem, was abgelehnt, und dem, was gewollt wird. Gewiss eine der schwierigsten Tätigkeiten des menschlichen Geistes: wählen und ordnen. Daher ist diese Sammlung noch mehr als andere eine sehr persönliche Angelegenheit: den Geist einer Zeit aufnehmend, jedoch nicht mit der Strömung schwimmend, Offensichtliches, Augenfälliges und Naheliegendes vermeidend und verborgene Bilder aufspürend.

Herbert Looser sieht seine Sammlung als abgeschlossen und arbeitet nun an ihrer musealen Dimension, zum Vorteil des Kunstpublikums, dem sich nun erstmals ein Blick auf einzigartige Sammlung eröffnet, die sich sonst im eigens adaptierten Domizil Loosers in Zürich befindet.

Keine Sammlung ist was man zunächst von ihr erwartet, sondern die Möglichkeit des Sammlers, sich seinen Leidenschaften, Abwegen, und den wechselseitigen Bezügen der Werke hingeben zu können. Widersprüche sind nicht nur essentieller Bestandteil des Lebens sondern auch der Kunst, aus diesen Konfliktkonstellationen entsteht das Bedürfnis des Erzählers, des Künstlers, und auch des Sammlers sich mitzuteilen.

Loosers Sammlung, in der Arte Povera, Surrealismus, Expressionismus, Skulptur, Malerei, Zeichnung, Installation koexistieren; sie ist Abbild seiner Wertigkeiten und Interessen und zeigt die Intensität, mit der gewisse Künstler die mysteriösen Zusammenhänge zwischen dem menschlichen Wesen und den Phänomenen einsehen.
Seine Leidenschaft gilt den Unbequemen, die die Existenz ergründen, erfassen und erzählen, auch wenn dies nicht gefällig sein sollte. Das Kunstwerk muss bewegen, aufwühlen und verändern: durch seine Idee, seinen Ausdruck, seine Schönheit.
Diese Ausstellung ist eine Summe von Spannungsfeldern, von Ideen, die Zeugnis geben, dass Kunstsammeln nicht etwas Statisches ist. Sie zeigt, dass die einzige Form der Klugheit der Zweifel ist: Zweifel, Widersprüche, und Entdeckungen, dies ist die Kollektion des Hubert Looser. (Text: Cem Angeli)



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