FRANCESCO CLEMENTE. Aus dem Albertina Museum in Wien
In seinen allegorischen Werken behandelt Clemente mitunter den kreativen Prozess selbst - und die damit verbundenen Konflikte und Ängste.
In der nun laufenden Personale der Albertina steht die mediale und thematische Vielfalt seines Schaffes im Mittelpunkt. Clemente gilt als ein Vertreter der Transvanguardia, einer eklektisch-mystischen Kunstströmung, deren subjektive und emotionale Ausrichtung in Italien auf die vorhergehende arte povera und ihre rationale Konzeptkunst folgte.
Der 1952 in Neapel geborene Clemente studierte zunächst Architektur in Rom. Das Studium brach er ab und widmete sich dann als Autodidakt der Malerei. In den frühen 1970ern reiste er nach Indien, das Land und seine Kultur waren ein prägender Einfluss auf sein weiteres Leben. Er hatte ab 1977 ein Atelier in Madras und verbrachte einige Zeit in der Theosophischen Gesellschaft von Madras, wo er sich mit religiösen und spirituellen Themen beschäftigte. Sein Interesse an Spiritualität, außereuropäischen Kulturen und lokaler Volkskultur brachte ihn zur Zusammenarbeit mit indischen Schildermalern und anderen Kunsthandwerkern. Die Themen jener Schaffensperiode wurden zu seinem Markenzeichen: die menschliche Gestalt, vor allem Frauenkörper, das Selbstporträt, Traumvisionen, Sexualität, Mythen und östliche Spiritualität mit ihrer Symbolik.
Clemente kehrte 1979 nach Rom zurück und pendelte ab 1981 zwischen Italien und New York, wo er Andy Warhol und Jean-Michel Basquiat traf und für einige Zeit mit beiden Künstlern zusammenarbeitete. Francesco Clemente ist seit 2002 Ehrenmitglied der American Academy of Arts and Letters. Er lebt und arbeitet in New York, Rom und Varanasi, Indien.
Die Sammlung Jablonka, die von der Albertina übernommen wurde, beinhaltet viele bedeutende Werke Francesco Clementes, auch aus der hauseigenen Sammlung stammen einige der Schlüsselwerke dieser Ausstellung, daneben gibt es noch eine neue Werkserie von Ölbildern: Die „Sirens“. Die Ausstellung läuft noch bis 30. Oktober.
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