LEONARDO – DÜRER. Zeichnung auf farbigem Grund. Teil 3, Über den Umgang mit Papier
In der Renaissance war Papier nicht nur ein Trägermaterial, sondern ein aktiver Bestandteil der Kunst. Künstler wie Leonardo da Vinci und Albrecht Dürer experimentierten mit farbigen Grundierungen, um Tiefe, Licht und Kontrast in ihren Zeichnungen zu gestalten. Doch wie genau wurde Papier vorbereitet, welche Materialien kamen zum Einsatz, und welche Rolle spielte die Farbigkeit für die Künstler dieser Epoche?
Eva Glück, Leiterin der Restaurierungsabteilung am Albertina Museum, nimmt uns mit auf eine faszinierende Reise in die Welt der Renaissance-Zeichnungen. In unserem Film erklärt sie, wie Pigmente wie Eisenoxidrot, Zinnober oder Indigo mit Knochenasche und tierischem Leim kombiniert wurden, um Papier eine besondere Qualität zu verleihen. Die Künstler nutzten diese Techniken nicht nur für die Metallstiftzeichnung, sondern auch für Hell-Dunkel-Kompositionen mit Kreide, Tusche und Deckweiß.
Anhand von historischen Quellen wie Cennino Cenninis „Il Libro dell’Arte“ und der Untersuchung originaler Kunstwerke zeigt der Film, wie sich Theorie und Praxis oft unterschieden. Während Dürer mit akribisch aufgetragenen Grundierungen arbeitete, gingen italienische Meister oft freier und lasierender vor. Auch die Herstellung des Papiers selbst war ein kostspieliger Prozess – gefertigt aus recycelten Textilien, war es ein wertvolles Gut, um das es sogar „Krieg um Lumpen“ gab.
Der Film veranschaulicht Eva Glücks Erläuterungen, indem er sie mit Meisterwerken aus der aktuellen Albertina-Ausstellung „Leonardo – Dürer. Renaissance Master Drawings on Colored Ground“ verknüpft. Anhand eindrucksvoller Originalzeichnungen wird sichtbar, wie unterschiedlich Künstler mit farbigen Grundierungen arbeiteten, welche kreativen Freiheiten sie sich nahmen und wie sie das Medium für ihre Zwecke perfektionierten. Ein Film, der nicht nur Wissen vermittelt, sondern auch die Schönheit und Raffinesse dieser Technik erlebbar macht.
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