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YOSHITOMO NARA. All my little words

Kategorie: Ausstellung 24. Mai 2023

Im Untergeschoß der Albertina Modern gibt es rund 600 Zeichnungen aus seinem vielfältigen Schaffen aus 40 Jahren zu sehen, gehängt von Nara selbst, in Zusammenarbeit mit der Kuratorin Elsy Lahner – ein dichter chronologischer Überblick von Mitte der 80er-Jahre bis in die Gegenwart.

Stark reduzierte, teils spontan  gezeichnete, scheinbar niedliche Figuren auf Zetteln oder Karton erinnern an Sujets aus Manga - oder Anime Comics und scheinen täuschend einfach: Die meisten Arbeiten zeigen scheinbar harmlose Figuren mit cartoonartigen Zügen, wie Kinder und Hunde, die in Pastellfarben gezeichnet sind, hinter denen sich aber in Wirklichkeit Verstörendes verbirgt. Die japanischen Comics seiner Kindheit in den 1960er Jahren haben seine stilisierten Figuren sicherlich beeinflusst, wie zum Beispiel die Kinderaugen, denen der Künstler eine Aura des Grauens verleiht. Dieser Kontrast zwischen dem menschlichen Bösen und der Unschuld der Kinder könnte man wohl als seine Reaktion auf rigide Gesellschaftskonventionen seiner Heimat sehen.

Seine Kindheit war nach eigenem Bekunden eher die eines „Schlüsselkindes“ von berufstätigen Eltern, sodass er viele Stunden in Einsamkeit verbrachte und Trost in der Gesellschaft von Tieren fand, bei denen er das Gefühl hatte, ohne Worte kommunizieren zu können. Dieses Bedürfnis, in der Stille zu kommunizieren, wird er während seiner gesamten künstlerischen Laufbahn beibehalten und verleiht seinem Werk eine besondere Qualität. Comics, Bilderbücher und Zeichentrickfilme wurden seine zweite Zuflucht: Die amerikanische und japanische Populärkultur, letztere in Form von Anime, prägte einen Teil seiner Identität als Künstler und als Mensch.

Nara hat sein Studium an der Aichi Prefectural University of Arts and Music abgeschlossen. Ab 1988 studierte er an der Kunstakademie in Düsseldorf, Deutschland, wo er sechs Jahre lang Schüler des deutschen Malers A. R. Penck war. In diesen Jahren gab er Kunstunterricht, um seinen Lebensunterhalt zu bestreiten, aber hatte noch Schwierigkeiten, von seinem Schaffen zu leben. Gleichzeitig erlebte er in Deutschland eine Rückkehr zu der Einsamkeit und Introspektion seiner Kindheit: Die Sprachbarriere, fehlende Kontakte und das kalte Klima bewirken einen Rückzug zu seinem eigenen Ich. Die "Angry Girls", seine charakteristischen Foguren reflektieren ebendiese Gefühle aus Naras Kindheit und aus der Zeit des Studiums in Deutschland. Nara liess sich auch von den Masken des traditionellen japanischen Theaters und den Ukiyo-e-Grafiken der Edo-Zeit inspirieren, was seinem Werk eine malerische Qualität verlieh, die ihn von den anderen Künstlern der „Superflat“ - Bewegung abhob, wobei er die handgezeichneten Linien und Farbüberlagerungen beibehielt, die für seine gesamte Karriere charakteristisch waren.

Isolation oder Einsamkeit, Introspektion der Kindheit, Rebellion und Ironie ziehen sich durch Naras Werk; es sind Konzepte, die Nara, ein grosser Musikfan, am besten durch das Bild ausdrücken kann.

Kontemplation ist ein wesentlicher Teil von Naras künstlerischer Absicht: Seine Werke sind nicht für den schnellen Konsum gedacht, sondern erfordern Zeit, um den vom Künstler vorgeschlagenen Dialog herzustellen. (Text: Cem Angeli)

https://www.albertina.at


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