VON HUNDERTWASSER ZU KIEFER. Vom Symbol der Freiheit zu den Schatten der Vergangenheit
Aufgrund der Aneignung figurativer Kunst für Nazipropaganda war für viele Künstler kurz nach dem zweiten Weltkrieg die Figuration beschmutzt und kein gangbarer Weg künstlerischen Ausdrucks mehr.
Abstraktion hingegen stand als Symbol der Freiheit im Raum und die Albertina Klosterneuburg widmet in ihrer zweiten Eröffnungsausstellung den Vertretern österreichischer abstrakter Nachkriegskunst – allen voran Arnulf Rainer, Wolfgang Hollegha, Josef Mikl und Friedensreich Hundertwasser – drei Räume aus.
Während deren Kunst stark international geprägt ist, findet in der Folge mit dem Wiener Aktionismus eine Kunstrichtung gehör, die von Wien ausgeht und die sich vom Bild, von der Fläche löst und in den Aktionismus hinaustritt.
In Deutschland kommt in den sechziger Jahren die Figuration wieder zurück ins Spiel, jedoch nicht wie in Amerika in der Form der Pop Art, sondern in der Auseinandersetzung mit der Generation der Väter, ihrer Gräueltaten im Nationalsozialismus und dessen in die Zeit heraufreichenden Folgen bis hin zur Zweiteilung Deutschlands. Hier sind Künstler wie Anselm Kiefer, Markus Lüpertz, Georg Baselitz oder auch Gerhard Richter zu nennen, die jedoch keinen gemeinsamen Stil entwickelten, sondern jeweils Solitäre in ihrem künstlerischen Ausdruck geblieben sind.
Den Abschluss dieser zweiten Schau bildet die grand dame der österreichischen Kunst Maria Lassnig, deren Körperbewusstseinsbilder sowohl die Eindrücke einer beängstigenden Welt auf das eigene Bewusstsein erfassen als auch die tragende Rolle der Frau durch feministisches Bewusstsein ins Blickfeld rücken.
https://www.albertina.atDas könnte Sie auch interessieren
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