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MARIANNE MADERNA. Humanimals

Kategorie: Porträt 10. Juni 2013

Ein Gesamtkunstwerk aus Skulptur, Zeichnung und Film: In der Dominikanerkirche Krems zeigt die Multi-Media-Künstlerin Marianne Maderna im Rahmen von Zeit Kunst Niederösterreich die begehbare Installation HUMANIMALS. Ein Porträt der Künstlerin von CastYourArt.

Tausende, an Piktogramme erinnernde Animationszeichnungen, wandlungsfähige Mensch-Tier Chimären, sind die sich im abgedunkelten, teilweise mit Schwarzlicht beleuchteten Kirchenraum bewegenden HUMANIMALS. Im Raum schwebend und durch leuchtende Umrisse sichtbar, sind sie sowohl in Form von tausenden Drahtfiguren in der Apsis der Dominikanerkirche als auch in einer 40-minütigen 3-D-Animation zu sehen, die in Kooperation mit Ars Electronica Solutions realisiert wurde, ausgehend von Handzeichnungen und dann computeranimiert, mit von Maderna selbst kreierten Sounds und vom Besucher mit Polarisationsbrillen gleichsam haptisch erfahrbar.

Das Arrangement der Installation lädt ein zum Bewegen des Blickpunktes und des eigenen Körpers, um so einen Zusammenhang herzustellen der nichts Statisches an sich hat. Das Werk wird auch vom Betrachter aus aktiviert, der sich im Raum bewegen muss, um die Arbeit visuell zu erfassen, so stellt sich die Rezeption des Werks als ein körperliches und nicht nur optisches Phänomen dar.
Die Installation ist zentriert um den menschlichen Körper und seine Bewegungen, hier wird eine Formensprache der menschlichen Körperhaltungen entwickelt, menschliche Emotionen werden in eine abstrakte Architektur eingefügt.
In dem Werk errichtet Maderna einen Dialog zwischen dem Betrachter und dem Werk, einen narrativen Diskurs, der den menschlichen Beziehungen gewidmet ist. Anziehung, Abstoßung, das Risiko der Isolation, der Zuneigung, all das wetteifert in der Darstellung ihrer Figuren, die sich suchen, finden oder auch nicht, oder sich isolieren um das Finden ihrer selbst im anderen zu zelebrieren.

Nicht in der formalen skulpturalen Sprache, aber in der körperlichen Expressivität der Figuren, ihrer Theatralität, in ihren Haltungen und kodifizierten Gesten erzählen sie von sich selbst und etwas anderem. Und in einem indirekten Sinn auch etwas über die Urheberin der Figuren und sind möglicherweise –auch- autobiografisch.

Die Nutzung der 3D-Animation und der Skulptureninstallation als Medium erlaubt es Maderna, das Poetische ohne die Erfordernisse und die Bürde eines Erzählbogens zu vermitteln. Wenn nun diese Vermittlung darin besteht, etwas anwesend zu machen das abwesend ist, wie können diese unbeweglichen, unbelebten Drahtmetallfiguren dies repräsentieren, darstellen? Darin findet sich das Anliegen von Marianne Madernas Kunst der Ausdruckskraft, in ihrer suggestiven Fähigkeit, diese Figuren zu uns sprechen zu lassen.
Sie erscheinen als richtige Phantome in unserer zivilisierten und traurigen Existenz. Die Figuren, wenn auch aus fragilem Material gefertigt, zeigen alle ihre Macht in dem gedunkelten Raum, in diesem Licht erscheinen sie als Ausgeburten unserer Träume. Träumen wird Form gegeben, Erinnerungen bekommen Gestalt, Gefühle werden geweckt.
Es bleibt die Ambiguität im Kontrast zwischen der materialen Präsenz des Werkes und seinem inhaltlichen Bezug, der virtuell, instabil und abwesend ist. Die materielle Form kontrastiert mit der wesentlichen Zeitlichkeit unseres Lebens und man blickt in den abgründigen Spiegel der stillen, stummen und unbeweglichen eigenen Erscheinung.

Unter dieser poetischen Minimalform verdichtet sich eine Erkenntnis, die von der Natur zum menschlichen Wesen hin tendiert, in metaphysische Spannungen eingebettet, die nicht genügen, die kleinen Gesten ganz zu erklären, mittels derer wir das Leben erfassen.

Maderna verleugnet keineswegs die bildnerische und skulpturale Tradition, hier ist eine Expressionistin unserer Zeit an der Arbeit, mit ihren Einsamkeiten, ihrer Verzweiflung, aber auf der Suche nach der Begegnung- und einer stilistischen und emotionalen Einheit, die Wege eröffnet. Die orientiert ist auf die Bedeutung menschlichen Erlebens, das nie komplett ist ohne den anderen.
Zu der von Alexandra Schantl kuratierten Ausstellung erscheint ein umfassend illustriertes Buch über das Werk von Marianne Maderna. (Text: Cem Angeli)

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