WAYS OF FREEDOM. Jackson Pollock bis Maria Lassnig in der Albertina. Teil 1
„Freedom“ meint dabei Kunst und Politik gleichermaßen – die Aufhebung geltender Regeln und Hierarchien für Formen und Farben, aber auch den Kontext der Entstehungszeit der Kunstwerke nach dem Weltkrieg. Diese war geprägt vom Ost/West-Konflikt und dem Kontrast zwischen dem Sozialistischen Realismus und der Avantgarde im Westen - die neue Wege in der Bildkomposition beschritt und verschiedene Formen der Abstraktion entwickelte. Anstelle der Figuration traten Action Painting und Farbfeldmalerei, in den USA prägte die New York School des Abstrakten Expressionismus eine ganze Künstlergeneration, während in Europa die informelle Malerei aus Paris stilbildend war.
Mit insgesamt etwa 90 Werken auf 1500 qm zeigt die Ausstellung die Wechselwirkungen und Bezüge zwischen den Kunstströmungen der beiden Kontinente, wobei auch Positionen der österreichischen Kunst, aber auch weibliche Positionen zur Geltung kommen, die sonst seltener zu sehen sind.
Jackson Pollock mit seinen drip-paintings ist seiner Frau Lee Krasner gegenübergestellt, Helen Frankenthaler ist in einem Raum mit den österreichischen Positionen Wolfgang Hollegha und Maria Lassnig zu sehen. Hollegha schuf seine Werke ebenso wie Helen Frankenthaler durch Schütten von Farbe auf am Boden liegende Leinwände.
Mark Rothkos Farbfeldmalerei begegnet Übermalungen Arnulf Rainers, eine sehr großformatige Arbeit des Franzosen George Mathieu, entstanden 1959 bei einer Live-Malaktion in Wien (seit langer Zeit zum ersten Mal wieder zu sehen), tritt in einen Dialog mit einer monumentalen, an Kalligrafien erinnernden Arbeit von Markus Prachensky.
Franz Kline ist ebenso vertreten wie Joan Mitchell, Judit Reigl, Hans Staudacher, Robert Motherwell oder Barnett Newman.
Die Kooperation mit dem Museum Barberini in Potsdam (mit Unterstützung der ASOM Collection, der Fondation Gandur pour l’Art, Genève und der Levett Collection) zeigt sowohl den Einfluss der internationalen Abstraktion auf die österreichische Kunst als auch den Beitrag den Künstlerinnen zur Entwicklung der abstrakten Bildsprache geleistet haben, im Ausland ebenso wie in Österreich. (Text: Cem Angeli)
Die Ausstellung ist noch bis 22. Januar 2023 zu sehen.
https://www.albertina.atDas könnte Sie auch interessieren

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