JIM DINE. I Never Look Away
Für Jim Dine, den wir im Zuge der Museum Albertina Ausstellung "I never look back - Jim Dine" interviewt haben, bedeutet das Selbstporträt eine Meditation über die Art und Weise, in der sich der Künstler als Bild wiedererkennt. In seinem Fall verfolgt er keine philosophische Untersuchung über die Identität, sondern eher die Frage, wie es möglich ist, diese Identität innerhalb der Grenzen der Möglichkeiten der Malerei abzubilden und darzustellen, im Sinne Oscar Wildes: Die Kunst ist ein Symbol, weil der Mensch ein Symbol ist.
Er verhält sich wie ein Modell im Atelier, als ob er mit diesem Setting eine Affirmation des Berufs und seiner Beherrschung vermitteln würde. Er demonstriert eine Feierlichkeit, eine Aufladung mit Ernst, wobei das Gesicht dominiert, Körper, Haltung und Gestalt weniger im Vordergrund stehen, das Gesicht fungiert dabei gleichsam als der Blindenhund des Körpers, der Blick ordnet die Gesichtszüge und macht den Gestus für den Betrachter fassbar. (Text: Cem Angeli)
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