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KIKI KOGELNIK. Now Is the Time

Kategorie: Ausstellung 3. Februar 2023

Nicht streng chronologisch geordnet, zeigt die Ausstellung im Bank Austria Kunstforum in Wien das unglaublich vielseitige Schaffen Kogelniks von den 1960er bis in die 1990er Jahre. Kogelniks Kunst reicht von Malerei, Zeichnungen, Objekten und Keramiken über Skulpturen und Installationen bis hin zu Performances und Fotografie.

Bereits in der Eingangshalle sind drei verschiedene Selbstporträts der Künstlerin zu sehen, aber auch drei in Murano gefertigte Glasköpfe, die den Besuchern wohl am vertrautesten sind und meist mit Kiki Kogelnik in Verbindung gebracht werden. Die Köpfe, die in einer Auflage von fünf Exemplaren hergestellt wurden, entstanden am Ende ihrer Karriere, nach ihrer Krebsdiagnose im Jahr 1993. Sie wurden in Zusammenarbeit mit dem Muranoglasmeister Adriano Berengo hergestellt und waren auf dem Kunstmarkt recht erfolgreich.

1935 in Graz geboren, studierte Kogelnik an beiden Wiener Kunstakademien und machte sich schnell einen Namen, auch durch Marketingstrategien wie einprägsame Titel für ihre Werke oder Briefmarken wie "Bussi Kiki", mit denen sie ihre Postkarten signierte.

Nach Wien, wo sie ihre Bilder in der Galerie St. Stephan zusammen mit der österreichischen Avantgarde wie Rainer oder Prachensky ausstellte, ging sie nach Paris und zog 1962 nach New York, ein entscheidender Schritt für die 27-jährige Künstlerin; dort lernte sie die Pop Art Szene und Künstler wie Roy Lichtenstein und Claes Oldenburg kennen.

New York sollte ihren künstlerischen Stil entscheidend prägen. Die Populärkultur der Konsumgesellschaft, die bunte Welt der Merchandising-Artikel, der Werbung und der Comics wurde von einer neuen Künstlergeneration aufgegriffen und dargestellt und inspirierte Kogelnik zu ihrer ganz eigenen Aneignung der Pop Art sowie der amerikanischen Aufbruchstimmung, die sich vom damaligen Nachkriegseuropa stark unterschied. Kogelnik verstand sich jedoch nicht als Pop-Art-Künstlerin, ihr Motto war: "Kunst kommt von künstlich".

Sie ließ sich von der Raumfahrt, der neuen Wissenschaft, aber auch von feministischen Themen inspirieren und dekonstruierte Frauenklischees auf ironische Weise. Der menschliche Körper oder der Selbstausdruck waren oft zentrale Themen. Kogelnik bevölkert ihre Bilder mit lebensgroßen Körpern, die sie als Umrisse von sich selbst und Freunden auf die Leinwand überträgt. Für ihre Vinyl "Hangings" nahm sie die Silhouetten vieler Protagonisten der damaligen Kunstszene, wie Claes Oldenburg. Diese Kunststoffabgüsse, die wie Kleider in Modegeschäften auf Kleiderstangen in der Ausstellung hängen, erinnern an farbige Hautfetzen auf Kleiderbügeln und Wäscheklammern und verwandeln ihre gemalten Figuren in dreidimensionale Flachskulpturen.

In den 1970er Jahren setzt sie sich mit Frauenbildern, Modefotografie und Magazinen auseinander, entwickelt ihr eigenes visuelles Vokabular und überschreitet mit ihren feministischen Botschaften die Grenzen der Pop Art. In der von Lisa Ortner-Kreil kuratierten Ausstellung im Bank Austria Kunstforum sind auch Keramiken, Fotografien von Performances, Masken und Tiermotive zu sehen, und am Ende das Unvermeidliche, wenn auch auf humorvolle Weise: die Konfrontation mit der Sterblichkeit.

Trotz ihres frühen Todes, Kogelnik starb 1997, ist die Künstlerin mit ihrem vielseitigen Schaffen und ihrer Durchsetzungskraft ein Vorbild für andere Generationen von Künstlerinnen.

2021 war Kiki Kogelnik in der Ausstellung "The Milk of Dreams" auf der Biennale in Venedig vertreten. Bis Juni zeigt das Bank Austria Kunstforum die bisher umfangreichste Retrospektive, die anschließend nach Zürich und Dänemark wandert. Die rund 180 Werke umfassende Ausstellung wurde von der Kuratorin Lisa Ortner-Kreil in enger Zusammenarbeit mit der Kogelnik Foundation, (geleitet vom Künstler Mono Schwarz - Kogelnik, Kiki Kogelniks Sohn), dem Brandts Art Museum in Odense und dem Kunsthaus Zürich vorbereitet und durch Leihgaben aus Privatsammlungen und Museen wie dem Mumok, dem Louisiana Museum in Dänemark und dem Centre Pompidou in Paris ergänzt. (Text: Cem Angeli)

https://www.kunstforumwien.at


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