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ILA. Wer suchet, der findet nicht

Kategorie: Porträt 7. Mai 2008

Schwere fasziniert. Leichtigkeit auch. Der Künstlername ILA, zusammengestellt aus den Anfangsbuchstaben der Behauptung, einen "Immens Langen Atem" zu haben, erinnert an die schweren Zeiten des Künstlerdasein. Rückschläge, Durchhaltekraft, einmal öfter aufstehen, als man umfällt. Das Geschäft mit der Kunst ist oft hart genug, sein Arbeitsstil und künstlerischer Ausdruck hingegen wirken verspielt. Er will, dass seine Arbeiten wirken, ohne erhobenen Zeigefinger, ohne die Schwere des Genies oder das Gewicht künstlerischer Selbstopferung. Seine Arbeiten, sagt er, sind von der Vorstellung getragen, etwas zu geben. Sie sind Einladungen nachzudenken, stehen zu bleiben, sie wollen anregen nicht überzeugen. Der Betrachter entscheidet selbst, man muss durch seine Kunst hindurch nicht die Gedanken anderer beherrschen wollen.

Angefangen hat ILA nach seinem Geologiestudium mit der Kunst. Seine Auseinandersetzung mit der Naturwissenschaft bleibt in seinen Arbeiten spürbar. Ausstellungstitel wie "Alles in Allem" erinnern an das Paradigma von der Systemhaftigkeit der Natur. In seiner mit dem ersten Preis der internationalen Biennale für Miniaturen in Belgrad ausgezeichneten Arbeit Earth-Plugs impft er mit einem Diamantbohrer Löcher in den soziogeologischen Grund des öffentlichen Raumes und beansprucht Ausstellungsraum in Gehsteigkanten, Hausfassaden und Felsblöcken für künstlerische Intervention. Call Wood, die Installation eines automatisch abhebenden Mobiltelefons irgendwo im Wald, eine am Hauptsitz des HighTech Unternehmens AVL untergebrachte Climate Control Machine, die in Zeiten der Erderwärmung permanent mit Sonnenenergie ein Relief der Welt vereist, eine Female-Network Serie, in der er prototypische Positionen beim Telefonieren mit dem Handy in den Kontext urmenschlicher Höhlenmalerei stellt - Verweise in die Naturwissenschaft mit kulturellem Irritationspotential durchziehen seine Arbeit.

An der akademischen Bildung zur Kunst fällt ihm vor allem die Tendenz auf, Menschen zu trimmen. Meistersysteme, die Hermetik der Bildungsanstalten und der Fokus in der künstlerischen Tätigkeit auf Konkurrenz , macht Menschen kleiner als sie sind. Seine Arbeit, sagt er, ist manchmal kindlich befreiend, sie schafft Spielraum, nicht zuletzt durch ihren Humor. (Text: Wolfgang Haas)

Einen Teil unserer Aufnahmen haben wir in der Grazer Galerie Eugen Lendl gedreht.

http://www.ila.at/


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