PER KIRKEBY. In der Kunsthalle Krems
Per Kirkeby zählt zu den großen Säulenheiligen der zeitgenössischen Malerei. Seit den späten 1960er-Jahren hatte er konsequent ein malerisches Werk aufgebaut, das stets Landschaft und Natur in sich trägt, jedoch zugleich die abstrakte Qualität der Malerei im Fokus hat.
Das Gemälde verweigert sich dem Illusionismus, es ist kein romantischer Widerhall von rauer See oder wogenden Feldern, sondern mehr strukturell und bei sich. Grafische und flächige malerische Artikulationen überziehen das Bildfeld, deuten Fels und Baumstrunk an, sind aber zugleich eine informelle Spur auf der Fläche. Allzu delikate Stellen, schimmernde Zonen mit Tiefenwirkung, werden überdeckt, abgetötet zugunsten einer opaken Matt- und Schroffheit der Malerei.
Anhand der Masonit-Arbeiten, die der Künstler von Anbeginn betrieben hatte, zeigt die Ausstellung Kirkebys Genese – mit so manch unerwarteten schrillen Überraschungen – abseits der ernsten klassischen Malerei. Einen weiteren Schwerpunkt der Ausstellung in der Kunsthalle Krems bilden die bislang noch weniger bekannten Übermalungen, Kirkebys malerische Aneignungen fremder Gemälde.
Vorwiegend in den 1980er Jahren schafft Per Kirkeby Bronzeskulpturen, es sind organische Plastiken, die vor allem die menschliche Körperlichkeit zum Thema haben. Köpfe, Arme und Beine werden ineinander vermengt. Die skulpturalen Arbeiten können auch kolossal ausfallen, sind mächtige Leiber, Tore und Wände. Im Zentrum seiner Bildhauerei stehen immer das prozessuale Moment und die Offenlegung ihrer Materialität. (Florian Steininger)
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