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BERNHARD LEITNER. Ton Raum Skulptur

Kategorie: Porträt 21. März 2016

„Ton-Liege“, „Ton-Raum-Skulpturen“, „Tonraumuntersuchungen“ – die Ton-Raum-Installationen Bernhard Leitners sind Objekte oder Installationen, die alle benutzt oder begangen werden können.

Dieses neue Arbeits- und Experimentierfeld, das Leitner erschließt, macht Raum akustisch und physisch erlebbar, das wesentliche Merkmal besteht darin, die Verbindung der visuellen und klanglichen Komponenten der Arbeiten unauflösbar zu machen.

Die umfassende Zeitkunst Niederösterreich Ausstellung in St. Pölten ist die erste Retrospektive von Bernhard Leitner in Österreich. Der international tätige Künstler, der auch an der documenta in Kassel sowie der Biennale von Venedig teilgenommen hat, zeigt in der Shedhalle des Landesmuseums Niederösterreich, wie er seine bildhauerischen und architektonischen Ideen mit Hilfe von Tönen körperlich wahrnehmbar macht.

Dieser grenzüberschreitende Fokus Leitners, der Entwicklung der konkreten und elektronischen Musik nicht unähnlich, ist einerseits gekennzeichnet durch die Ausweitung der räumlichen Klangfülle und dem Ende der musikalische Frontalsituation, und andererseits durch die Kombination von Ton und den visuellen Künsten als Kreativmaterial in seinen Werken.

Nicht unbedingt nur musikalischen Parametern folgend und die Kanons der traditionellen musikalischen Schöpfung überwindend sucht er Zugang zur Materialität des Klangobjekts - bei Leitner werden der Raum und seine Ausdehnung zu wesentlichen materiellen Komponenten für den Klang.

Der Raum bleibt Gegenstand verschiedener Betrachtungsweisen. Geometrisch gesehen kann der Raum als der Ort der Ausdehnung, als etwas Durchgängiges und Unbegrenztes betrachtet werden.

Physikalisch gesehen liegt das Problem des Raums sehr nahe an Fragen der Materie und der Zeit, und Leitners künstlerische Antworten auf diese Fragen beeinflussen, wie in der Physik auch, die geometrische Beschaffenheit des Raumes. In der Physik wird von Mehrdimensionalität, Hyperspace und Raum-Zeit Kontinuum gesprochen.

Der Klang ist immer Teil des Leitnerschen Raums und oft wird dieser Raum durch den Klang mitgeformt, er verfügt über einen materiellen Körper, dieser bildet einen untrennbaren Teil des Raums wenn er sich in ihm verteilt, er informiert uns über seine Dimensionen und sogar das über das ihn umgebende Material.

In seiner mehrdimensionalen Verknüpfung der Disziplinen, von Musik, Multimediakunst, Architektur und den bildenden Künsten bis hin zur Bildhauerei, besteht ein Bewusstsein von den räumlichen und dimensionalen Eigenheiten des Klangs. Er nimmt Töne als plastische, nichtmusikalische Elemente in sein Werk auf. Manchmal ist dieses Klangelement nicht als Hauptteil des Werks definiert, aber es ist ein grundlegender Teil und für seine Rezeption notwendig.

Wie bei der Bildhauerei oder Architektur verändern die wahrnehmbaren Klangmassen den Raum, besetzen ihn, verändern sich selbst, in einer Dimension die Klang und Skulptur verbindet.

Der Raum wird zum Rahmen, der die klangliche Darstellung auffängt und beinhaltet, vor allem wenn man in diesem räumlichen Klangerlebnis die verschiedenen Sinne mit einbezieht.

Die Illusionen des Klangraumes sind mentale Konstruktionen, begriffliche Projektionen, in der der Geist virtuelle Quellen ortet und so das Hörerlebnis formt.

Diese Konstruktionen sind empfindlich und fragil, sie können durch die widersprüchliche Augenscheinlichkeit des realen Raumes widerlegt werden, vor allem von anderen Sinneswahrnehmungen: Der Sehsinn dominiert den Hörsinn und der Widerhall der materiellen Komponenten kann den vorgestellten Raum stören.

Daher ist dieser Darstellungsrahmen in Leitners Installationen wichtig, er stellt die Präzision der tonalen Kreationen sicher, die im Raum agieren.

So wird der Raum konfiguriert, und als Teil und Gegenstand des Ausdrucks betrachtet. Er ist grundlegend mit der klanglichen Arbeit verbunden, in der er sich bewegt und ausdehnt und den Hörer mit den sinnlichen und visuellen Hörerlebnissen versorgt, die von der Tätigkeit des Betrachtens und Zuhörens untrennbar sind. (Text: Cem Angeli)

https://www.bernhardleitner.at/


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